Ist der Entschluss einmal gefallen, möchtest du am liebsten sofort die Trennung. Das ist absolut verständlich. Dennoch möchte ich dir mit diesem Artikel zeigen, dass es ausgesprochen vorteilhaft sein kann, alles mit Ruhe und Bedacht anzugehen.
1. Zeitersparnis im Verlauf der Trennung
Ein wichtiger Punkt bei der Vorbereitung ist das Zusammenstellen der kompletten Unterlagen. Dies ist ein größeres Unterfangen, welches verständlicherweise nur zu gerne aufgeschoben wird. Dennoch ist es ratsam, die Schriftstücke bereits vor der Trennung zusammen zu suchen. Ein späteres Anfordern der Unterlagen von der Gegenseite kann sich über Wochen hinziehen.
Zudem kann dein Anwalt* bei Vorliegen aller Daten und Fakten bereits nach dem ersten Gespräch den Trennungs- und Kindesunterhalt bestimmen. Ich weiß von Fällen, wo der Trennungsunterhalt bereits zu Anfang nicht richtig aufgestellt wurde (zum Nachteil der Frau) und der Ausgleich bis zum Scheidungsspruch des Richters auf sich warten ließ. Also lieber von vorneherein auf Basis korrekter Daten rechnen lassen.
2. Entscheidungssicherheit bei der Anwaltswahl
Eine gute Grundlagenkenntnis erspart viele einleitende Worte zum Ablauf von Trennung und Scheidung durch den Anwalt. Nach einem kurzen Umriss deiner aktuellen Situation könnt ihr im Erstgespräch direkt ans Eingemachte gehen. Dein eventuell zukünftiger Anwalt kann direkt eine Strategie entwickeln und dir einen Ausblick auf das geben, was dich erwarten wird. Auf diese Weise kannst du ihn direkt auf verschiedene Weise erleben. Zudem fällt dir die Entscheidung leichter, da dein Kopf nicht mehr mit den Grundsätzlichkeiten kämpft. Du hast sozusagen den Kopf frei für die Beurteilung seiner Fachkompetenz.
3. Ein gesteigertes Selbstbewusstsein für dich
Hast du dich gut zum Thema Trennung informiert, weißt du sicher um deine grundsätzlichen Rechte und Pflichten. Was gibt es besseres, um sich Unsicherheiten im Umgang mit der Trennung und deinem baldigen Ex abzutrainieren? Selbstsicher kannst du nun in den Verhandlungen mit deinem Ex deine Rechte vertreten und lässt gar keinen Zweifel aufkommen, dass du weißt wovon du sprichst.
Besonders wichtig finde ich hier auch die Tatsache, dass du dir mit diesem Wissen bereits vor der eigentlichen Trennungsaussprache Gedanken um die weitere Konstellation machst. Punkte, wie ‚Wo willst du wohnen?‘ oder ‚Wie kann der Umgang aussehen?‘ sind in dir gereift und du kannst sie fest vertreten.
4. Fehlervermeidung
Durch Unkenntnis können blöde und böse Fehler geschehen, die sich nachteilig für dich auswirken können. Einer der größten Fehler, welcher leider keine Seltenheit ist, ist das arglose und ungeprüfte Unterschreiben von Zugeständnissen. Beim Auszug legt er dir beispielsweise einen Wisch vor, den du bitte „mal eben“ unterschreiben sollst.
5. Das gute Gefühl an alles gedacht zu haben
In einer Ausnahmesituation, wie im Zuge eines eventuell überstürzten Auszuges, läuft das Gehirn im Überlebensmodus. Klares lösungsorientiertes Denken ist nicht möglich. Wir sind auf Flucht, Kampf oder Verstecken gepolt. Das wiederum geht auf Kosten der Übersicht und des Nachdenkens.
Solche Situationen (und dabei müssen sie gar nicht von solcher Tragweite sein) kennt wohl jede von uns. Wir funktionieren im Grunde nur noch. Im Nachhinein stelle ich dann ein ums andere Mal schmerzlich fest: Ups, da war doch noch was. Vergessen!
Und das wollen wir bei der Trennung nicht riskieren.
Fazit – Eine Trennung mit Bedacht, kann dir viel Frust ersparen!
Die Vorbereitung der Trennung verläuft auf zweierlei Ebenen. Zum einen geht es um die physische Aufbereitung der fallrelevanten Unterlagen und zum anderen um dein Wissen um deine Rechte und Pflichten. Was genau nun zu den fallrelevanten Unterlagen gehört, welche davon in den Ordner für deinen Anwalt* gehören und zu welchen grundlegenden Themen du dich im Vorhinein schlau machen darfst, steht alles detailliert in meinen E-Books Gut vorbereitet in die Trennung und Der richtige Anwalt für deine Scheidung.
*Ich verwende hier rein aus Praktikabilitäts- und Platzgründen die männliche Ansprache stellvertretend für jedes Geschlecht: weiblich, männlich sowie divers.
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