Ich stelle dir fünf Fehler vor, die du vermeiden solltest, wenn du selbstbestimmt, mit kühlem Kopf und beruhigt durch deine Trennung möchtest. Gelingt dir die Einhaltung dieser fünf Punkte, bist du bereits auf einem guten Weg dahin.
1. Trennung „im Affekt“
Es gärt schon lange in dir. Die täglichen Streitereien und der scheinbar nie endende Frustmarathon, es ist alles zu viel. Deine Kräfte sind am Limit. Du willst nur noch raus! Raus zu Ruhe und Frieden! Es kommt wie es kommen muss: Der nächste Streit bringt das Fass zum Überlaufen.
„Ich will die Scheidung! Es reicht mir!“ platzt es aus dir heraus. Bevor es soweit kommt und deine Entscheidung steht, darfst du innehalten und überlegen. Mache dir Gedanken, wie du vorgehen möchtest. Hast du einen Plan im Hinterkopf, kann dich ein nächster Streit nicht so eiskalt erwischen.
2. Blauäugigkeit à la „Es wird schon alles gut werden“
Das ist wohl die wichtigste Lektion hier! Eine Scheidung ist komplex. Nicht ohne Grund dauern diese schon einmal bis zu mehreren Jahren. Den Grundstein für eine möglichst reibungslose Trennung legst du ganz zu Beginn, nämlich noch vor der Trennung. Ganz nach dem Motto „Wissen ist Kraft“ versorgst du dich von Anfang an mit der richtigen Dosis Selbstvertrauen.
Wie soll das nun gehen? Ganz einfach, du liest dich in das Thema ein. Hierdurch hast du viele Vorteile: Unter anderem kannst du vieles, was im Laufe der Zeit auf dich zukommt, besser einschätzen, du bist sicherer im Umgang und in den Verhandlungen mit deinem Soon-to-be-Ex, du kannst deine Zukunft besser planen und noch andere mehr.
3. Das schlechte Gewissen bestimmen lassen
Dein Ex zieht beim Auszug einen Wisch aus der Tasche und bittet dich, diesen jetzt und hier zu unterschreiben. Er sieht dabei so traurig und verletzt aus, dass du die Zeilen nur eben überfliegst und unterschreibst. „Wird schon in Ordnung sein…“ beruhigst du dein aufbegehrendes Bauchgefühl.
Der Worstcase wäre nun, wenn er dich mit deiner Unterschrift zu einem folgenschweren Zugeständnis gebracht hat. Nichts, aber auch gar nichts ist so wichtig, dass es sofort unterschrieben werden muss. Du hast immer das Recht, sein Anliegen zu prüfen. Nimm dir dieses Recht!
4. Sein Anwalt* reicht – „Da können wir Geld sparen“
Ein Anwalt darf und wird (!) stets nur im Interesse des eigenen Mandanten handeln. Anders geht es gar nicht. Er kann rechtlich nicht beide Parteien vertreten. Solltest du dir also nicht zu 150% der Loyalität deines Soon-to-be-Ex sicher sein, solltest du dankend ablehnen. Wenn ihr einen Anwalt nehmen wollt, dann beauftrage du ihn.
5. Den erstbesten Anwalt nehmen
Empfehlungen sind gut und schön. Und bestimmt total lieb gemeint. ABER: wir alle sind unterschiedlich. Prüfe gut, wer dich vertritt. Es ist schlichtweg unbezahlbar, durch eine Person anwaltlich vertreten zu werden, die dir das Gefühlt gibt, in den absolut richtigen Händen zu sein. Ebenfalls Finger weg von dem, der am lautesten Parolen schwingt oder prahlt, wie bissig er vor Gericht ist. Zunächst entscheidet dein Sachverstand (s. Fehler Nr. 2) über seinen Sachverstand, dann darf dein Bauchgefühl mitreden.
Fazit – Eine Trennung mit Bedacht, kann dir viel Frust ersparen!
Überschnelles Handeln und mangelnde Vorbereitung können dich schnell einiges an Geld und Energie kosten. Ebenso verlierst du kostbare Zeit, die du viel besser hättest verwenden können. Ärger und blank liegende Nerven sorgen zudem für eine gedrückte und gereizte Stimmung bei dir. Und das wird das letzte sein, was du jetzt für dein Kind möchtest.
Wenn du weitere Informationen suchst, wie du bei deiner Trennung am besten vorgehst, findest du diese auf meinem ständig wachsenden Blog, in meinem Newsletter sowie – wenn du konkrete Unterstützung bei deiner Trennung suchst – in meinen E-Books Gut vorbereitet in die Trennung und Der richtige Anwalt für deine Scheidung!
*Ich verwende hier rein aus Praktikabilitäts- und Platzgründen die männliche Ansprache stellvertretend für jedes Geschlecht: weiblich, männlich sowie divers.
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